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Keiko - Üben im Sinne
von Budo
Wörtlich heißt “Keiko”
(jap.) “nachdenken” - “die
Haltung überdenken”.
Keiko bezieht sich nicht
auf eine Übung, die auf
technische
Fertigkeiten zielt, sondern bezweckt das
Ganzwerden des Menschen. Budo ist eigentlich kein
Sport oder Wettkampf im eigentlichen Sinne,
sondern ein körperlich - geistiger Erfahrungsweg.
Das was Keiko besagt, wirklich zu verstehen und in
einem beständigen Kampf um das Rechte in sich
Selbst zu vollziehen ist eine der Grundlagen, auf die
in den Budo-Künsten die Entwicklung des Geistes
(Shin) und die Kontrolle der Energie (Ki) aufgebaut
werden kann. Keiko umfaßt alle
Übungskomponenten der Weglehre: “Waza”
(Technik); “KI” (Energie); “SHIN” (Geist). Das Ziel
dieser Übungen ist es, Waza, Ki und Shin zur Einheit
werden zu lassen, um die rechte Handlung “SHISEI”
zu verstehen. Das Ergebnis einer solchen Übung ist
nicht nur das Beherrschen der körperlichen
Kampfkunst, sondern vielmehr das ehrliche
Nachdenken über das eigene Befinden im Leben.
Ohne das Erreichen diesen Zustandes der inneren
Harmonie sind höhere Fortschrittsstufen im Budo
nicht möglich. Der Weg des Budo besteht daher
nicht nur aus der körperlichen Übung im Dojo,
sondern aus einem Kampf um die rechte Haltung.
Sakugawa Shungo
Sakugawa Shungo war der
Gründer der okinawischen
Dojokun, deren
Grundstein bereits von
Bodhidharma im Shaolin
Kloster gelegt wurde.
Er lehnte alle Arten von Spezialisierungen in den
Kampfkünsten ab und war ein Verfechter des
bedeutsamen Prinzips, dass die Lehrmethoden der
kommenden Generation der Meister durchzog.
Zitat:
“Ein Meister des Karate muss in allen Dingen des
Lebens bewandert sein. Ein Spezialist ist ein
Mensch, der immer mehr von immer weniger
versteht”
1.) Eins ist: Vervollkommne deinen
Charakter:
Der Charakter, im Jubel seine Pflicht zu tun:
Eine Pflicht haben, bedeutet sich entschieden zu haben.
Wenn eine Entscheidung getroffen ist, ist alles Zweifeln
und Hadern müßig:
halbherzig seine Entscheidung umzusetzen, bedeutet
sich nicht entschieden zu haben.
2.) Eins ist: Gehe den Weg der Aufrichtigkeit!
Den wahrhaften Weg zu bewahren.
Den wahrhaften Weg zu bewahren, bedeutet nach dem
Einklang zwischen den einzelnen Elementen zu streben.
Der Weg ist nicht dualistisch: Die Meisterschaft in der
Ausübung lediglich einzelner Fertigkeiten, bringt keinen
Nutzen
bei der Bewältigung von komplexen Situationen. Der
Alltag ist immer komplex.
3.) Eins ist: Wecke den Geist der Bemühung.
Den Geist des Bemühens großzuziehen.
Den Geist des Bemühens großzuziehen, heißt kein Ende
zu erwarten. Hier und Jetzt ist jeden Augenblick anders.
4.) Eins ist: Sei höflich!
Höflichkeit zu zeigen.
Höflichkeit zu zeigen, bedeutet für sich Bescheidenheit
zu beanspruchen.
Überheblichkeit bewirkt mangelnde Wachsamkeit und
führt zur Niederlage.
5.) Eins ist: Vermeide übertriebene
Leidenschaft!
Sich zur Selbstdisziplin zu ermahnen.
Sich zur Selbstdisziplin zu ermahnen, bedeutet den Weg
jeden Augenblick zu gehen.
Kihon die Grundschule
Die Praxis des Budo
besteht aus der Fähigkeit,
die Aufmerksamkeit
intuitiv und spontan auf
die Sinnesreize zu
konzentrieren, die “hier
und jetzt” von Bedeutung sind. Dann wird der Geist
und der Körper zur Einheit, das heißt, zwischen
Erkennen und Handeln gibt es keinen
Zeitunterschied mehr.
Kata die Form
In den Kampfkunst-
Formen werden
miteinander kombinierte
Einzelbewegungen
zusammengeführt und
dienen als Vorlage oder Drehbuch für die
Selbstverteidigung.
Weiterhin dienen die Kombinations-techniken
(Renzoku waza) dem tiefen Verständnis für
versteckte Techniken.
KI die Energie
Im Karate Do wird die
Einheit von Körper und
Geist eine wichtige Rolle
zugeordnet. Der Körper
bewegt sich entsprechend
den Anweisungen des Geistes, und der Geist drückt
sich durch den Körper aus. Wer die Technik seiner
Kampfkunst vervollkommnen will, muss daher
zuerst seinen Geist vervollkommnen. Im Dojo
besinnen wir uns deshalb auf den japanischen
Aikido Lehrer Tōhei Kōichi, der die Grundprinzipien
der Einheit von Geist und Körper lehrte. Den Zugang
zu KI erreichen wir durch Achtsamkeit. Wenn wir
nicht Achtsam sind, verlieren wir unsere Energie und
unser Glück.
Druckpunkte oder
„blaues Leuchten“
“Pressure Points” werden
die von Rick Clark (9.DAN)
gezeigten Druckpunkte
genannt, die wir mit ihm
zusammen üben. Hierzu besucht er uns jedes Jahr in
Deutschland. Beim Üben ertasten wir viele
verschiedene Druckpunkte bei einem Partner und
erlernen dazu die entsprechenden Anwendungen
für die Selbstverteidigung. Die vitalen
Druckpunkttechniken im Zusammenhang mit der
praktische Anwendung bezeichnet Rick Clark als Oyo
Bunkai oder realistische Selbstverteidigung die aus
Kampfkunst-Formen entstanden ist. Da Rick Clark
hohe Graduierungen in mehreren Kampf- und
Stilrichtungen besitzt, wird sein Unterricht u.a von
“Ryukyu Kempo“,“Tae Kwon Do Chung Do Kwan“,“Ju-
jitsu“,“Judo“, „Modernes Arnis „ und „Hapkido“
beeinflusst.
Training
Karate Do im ZENtral Dojo
Hude-Hatten
Die Psychologie der Kampfkünste zielt auf die
Beherrschung der Angst. Das heißt, die
Möglichkeiten beschränken sich hier auf einen Trick,
indem wir an unsere Intuitionen appellieren. Wenn
wir z.B. in eine Zitrone beißen oder nur daran
denken, geschieht alles von selbst: im Mund
sammelt sich Wasser. Dieses Beispiel zeigt, dass die
Intuition stärker als der Intellekt ist, da sie ihre Kraft
aus den Zusammenhängen unbewusster
vergangener Erfahrungen bezieht. Durch das
Beherrschen dieser inneren Verlagerung kann der
Geist neu strukturiert werden. Er kann dort, wo er
frei sein muss, dem Einfluß des Denkens entzogen
und der Intuition unterstellt werden. Die wichtigste
Übung dazu ist die Meditation. In der Praxis des
Budo besteht sie aus der Fähigkeit, die
Aufmerksamkeit intuitiv und spontan auf jene
Sinnesreize zu konzentrieren, die “hier und jetzt” von
Bedeutung sind. Durch die Spontanität werden der
Geist und der Körper zur Einheit, das heißt,
zwischen Erkennen und Handeln gibt es keinen
Zeitunterschied mehr.